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Ein Ort. . .

. . . inspirierender Architektur

„Kein Prunk und Glanz, sondern gediegene Zweckmäßigkeit soll in dieser Anstalt herrschen.“

Wilhelm Jost, Stadtbaurat*

Das ehemalige Frauenbecken aus der Vogelperspektive.
(Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

Das Stadtbad ist ein architektonisches Kleinod. Als Vorbild diente das Müller`sche Volksbad in München. Zwei Schwimmbecken sowie zahlreiche Wannen- und Brausebäder, ergänzt von einem römisch-irischen Bad, bildeten die Grundausstattung. Beim Entwurf des Bades ließ sich Jost von unterschiedlichen Epochen und Baustilen inspirieren.

So erinnert insbesondere die Frauenhalle mit ihrem ovalen Grundriss an orientalische Thermen, die rundbogigen Blendarkaden außen wiederum an mittelalterliche Bauten. Hinzu kommen das Dekor verschiedenfarbig gekachelter Innenräume sowie plastischer Schmuck an den Fassaden. Die Schwingtüren der Umkleidekabinen und die Schwimmbecken selbst sind eine Reminiszenz an die kaiserzeitliche Badekultur. Einige Stilelemente entstammen dem Jugendstil. Besonderen Wert legte Jost übrigens auf Farbe der Fliesen und Kacheln, weil er unter allen Umständen eine Assoziation mit gefliesten Küchen und Fleischereien vermeiden wollte, denn, so sagte Jost in seinen Lebenserinnerungen, „es sollte ein schön gefärbter Wasserspiegel sein“.

Statue an einer Säule im Stadtbad.
(Foto: Stadtwerke Halle GmbH)
Statue an einer Säule im Stadtbad.
(Foto: Stadtwerke Halle GmbH)

*Historische „Wasser-Bauten“ der Stadt Halle; Hrsg. Dieter Dolgner in Zusammenarbeit mit Jens Lipsdorf/ Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, Halle/S. 1995